Mediziner warnt vor Ausbreitung erzwungener Organentnahmen im Westen

Laut dem Gründer einer Organisation von „Ärzten gegen erzwungene Organentnahmen“ besteht für den Westen erhöhte Alarmbereitschaft: China versuche das „Prinzip der freien, freiwilligen Zustimmung“ bei Organentnahmen durch ihr „System der erzwungenen Organentnahme“ zu zerstören und zu ersetzen. Dr. Torsten Trey fordert nun die UN auf, endlich unabhängige Ermittler nach China zu entsenden und damit dem Willen von rund drei Millionen Petitionsunterzeichnern Folge zu leisten.
Epoch Times25. September 2021

Das kommunistische Regime in China plant, seine grausame Praxis der erzwungenen Organentnahme in die Welt zu exportieren, mahnt Dr. Torsten Trey, Gründer und Geschäftsführer von Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH). Sobald Peking in der Lage sei, die vom Westen etablierten ethischen Standards am Organtransplantationsmarkt zu zerschlagen, würde die Zentralregierung seine Praxis der erzwungenen Organtransplantation einführen.

In einem Interview bei „Crossroads“ von EpochTV sagte Dr. Trey, die KP Chinas wolle angesichts ihrer Ambitionen, viele Industriezweige dominieren zu wollen, auch im Transplantationssektor federführend sein.

In westlichen Ländern folgen wir ethischen Standards zum Wohle des Patienten. Es gibt einen Grund für die Wartezeit. Es basiert auf der freien, freiwilligen Zustimmung als Grundlage für die Organspende,“ sagte der Arzt.

Mit Blick auf den Organhandel in China warnte er aber: „Dieses Prinzip der freien, freiwilligen Zustimmung wird durch das System der erzwungenen Organentnahme im Grunde zerstört.“

Mit anderen Worten: Das chinesische Regime sieht in westlichen medizinischen Standards eine Bedrohung für seine Praxis der erzwungenen Organentnahme. „China ist also sehr daran interessiert, dieses [westliche] System zu zerstören, um die erzwungene Organentnahme zum allgemeinen Standard in der Transplantationsmedizin zu machen“, so Trey.

China ist eines der beliebtesten Ziele für den Transplantationstourismus, da chinesische Krankenhäuser Organtransplantationen mit sehr kurzen Wartezeiten anbieten und gleichzeitig angeben, ihre Organe stammten „aus dem freiwilligen Spendersystem“ des Landes. Peking behauptet, seit 2015 keine Organe mehr von hingerichteten Gefangenen zu beziehen.

Falun-Gong-Praktizierende als Hauptquelle der Organträger

Ein in London ansässiges Volkstribunal hat diese Behauptung der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) jedoch in einem Bericht aus dem Jahr 2019 grundlegend widerlegt. Es kam zu dem Schluss, dass die erklärte Praxis der erzwungenen Organentnahme in China in „erheblichem Umfang“ stattfindet, wobei Falun-Gong-Praktizierende die Hauptquelle der Organträger sind.

Die Anhänger von Falun Gong – eine spirituelle Praxis, die auch als Falun Dafa bekannt ist – werden seit 1999 vom chinesischen Regime verfolgt. Im Jahr 2006 wurden erstmals Vorwürfe über die Zwangsentnahme von Organen bei inhaftierten Falun-Gong-Anhängern laut.

Sobald China der tonangebende Taktgeber im Transplantationssektor sei, werde es „neue Standards“ im Transplantationsbereich setzen, mahnte Dr. Trey. Er warnte auch davor, dass Peking ab diesem Zeitpunkt uneingeschränkt und ohne internationale Kontrolle oder Kritik Gefangene aus Gewissensgründen „ausrotten“ würde.

Die Furcht ums liebe Geld und den Verlust von Einfluss

Die Furcht vor wirtschaftlichen Vergeltungsmaßnahmen Pekings habe die Welt teilweise dazu veranlasst, die Augen davor zu verschließen, „dass das chinesische Regime Unschuldige tötet und ihre Organe gewaltsam entnimmt, um daraus Profit zu schlagen“, meinte erst kürzlich ein Arzt auf einem internationalen Menschenrechtsgipfel.

Nicht lange nachdem das Tribunal in London seinen Abschlussbericht veröffentlicht hatte, wandte sich Dr. Weldon Gilcrease, stellvertretender Direktor bei DAFOH und Spezialist für Magen-Darm-Krebs an der Universität von Utah, an den Leiter des Gesundheitssystems seiner Universität. In der Hoffnung, eine Diskussion darüber führen zu können, wie sie als Institution auf einen solchen Missbrauch reagieren sollten.

Er sagte mir im Wesentlichen, dass er keinen Zweifel daran habe, dass die Kommunistische Partei Chinas zu solchen Gräueltaten fähig sei und dass dies tatsächlich geschehe, aber dass China, wenn wir etwas sagen würden, einfach alle seine Studenten nach Texas schicken würde“, sagte Gilcrease.

„Man bekommt definitiv Unterstützung auf individueller Ebene, aber wenn man versucht, das auf die Ebene der Institutionen zu heben, dann wird es ohrenbetäubend still“, sagte er in einem Interview mit Epoch Times.

Resolutionen für ein Ende des Organraubs und des Organtourismus

Dr. Trey erklärte, er habe die Gelegenheit gehabt, mit mehreren Menschen zu sprechen, die in den letzten Jahren beinahe Opfer von Chinas erzwungener Organentnahme geworden waren. Der Mediziner sprach mit Menschen, die ihm schilderten, wie sie während ihrer Haft in China wiederholt Bluttests unterzogen wurden. Ein ehemaliger Häftling versicherte, die Polizei habe ihm bei einem Bluttest erzählt, dass seine Organe entnommen werden könnten.

Im Jahr 2016 verabschiedete das US-Repräsentantenhaus einstimmig die H.Res. 343, die ebenfalls ein Ende der Organentnahme durch das chinesische Regime forderte.

Im März wurden sowohl im US-Senat (Stop Forced Organ Harvesting Act of 2021, S.602) als auch im Repräsentantenhaus (Stop Forced Organ Harvesting Act of 2021 H.R.1592) neue Gesetzesvorlagen zur Bekämpfung der Zwangsorganentnahme und des Menschenhandels eingebracht.

Sanktionen bei Beteiligung von illegalen Aktivitäten im Zusammenhang mit Organtransplantationen

Im Falle einer Verabschiedung würde die US-Regierung ermächtigt, Personen, die sich am illegalen Kauf von Organen beteiligen, die Ausstellung eines Reisepasses zu verweigern oder den vorhandenen zu entziehen. Ferner würde der Export von chirurgischen Geräten für Organtransplantationen „Made in the USA“ an ausländische Unternehmen, die mit dem Verbrechen in Verbindung stehen, untersagt.

Es gibt internationales Echo und Zustimmung für die Forderung, dass China seine Praxis der erzwungenen Organentnahme beenden soll. Dr. Trey sagte, dass seine Organisation sechs Jahre lang – bis 2018 – eine weltweite Petition auf die Beine gestellt hat, die mehr als drei Millionen Unterschriften erreichte. Sie fordert unter anderem den Hohen Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte auf, sich für die Beendigung des Organraubs in China einzusetzen.

„Jetzt fordern wir, dass die Vereinten Nationen und unabhängige Ermittler sich vor Ort [in China] in diese Lager begeben“, um Nachforschungen anzustellen, so Dr. Trey. (rm)



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